Im vergangenen Jahr gewann vkw vlotte die EU weite Ausschreibung des Verkehrsverbunds Vorarlberg (VVV) bezüglich der Errichtung und dem Betrieb der Ladeinfrastruktur von E-Bussen für Vorarlberg. Seither hat sich einiges getan. Mit Ende 2023 wurde die erste Umsetzungsphase abgeschlossen. 24 Ladepunkte wurden – unter Nutzung von EBIN Fördermitteln – errichtet und ergänzen das bisherige Angebot. Denn schon seit Februar 2020 befinden sich vier batterieelektrische Busse im überregionalen Einsatz in Vorarlberg. Schon damals wurde die Ladeinfrastruktur von vkw vlotte errichtet, betrieben und gewartet. Seit November 2023 operieren nun weitere 13 E-Busse im Oberen Rheintal sowie im Bregenzerwald. „Diese werden neben den fünf mit Ladeinfrastruktur aufgerüsteten Busdepots auch an zwei Gelegenheitsladern in Feldkirch und Rankweil beladen. Aufgrund der Erfahrungen, welche wir im ersten Projekt sammeln konnten, erfolgte die Einführung der Fahrzeuge bzw. der Ausbau der Ladeinfrastruktur einwandfrei. Auch der Betrieb verläuft äußerst zuverlässig“, erklärt Leonard Lechner von vmobil.
Leistungsspitzen reduzieren, Reichweite steigern
Die Ladeinfrastruktur für Busse wurde in den vergangenen Monaten nicht nur ausgebaut, auch das Gesamtsystem wurde verbessert. „Die Leistung kann den ladenden Bussen in kleinen Schritten zugeteilt werden und über die Nacht gestreckt werden. Dadurch wird je Bus deutlich weniger Leistung benötigt - Spitzen werden somit reduziert und das Energienetz nicht zu stark beansprucht“, führt Philipp Österle von vkw vlotte aus. „Die nächsten Schritte sind beispielsweise die Integration der Vorkonditionierung – das bedeutet, die Busse werden vor der geplanten Abfahrt über die Ladestation geheizt oder gekühlt. Dadurch wird während der Fahrt weniger Energie für das Heizen und Kühlen benötigt und die Reichweite des Busses auch nochmals gesteigert.“
Gelungene Zusammenarbeit
Während die Koordination zwischen E-Bussen und Ladeinfrastruktur beim VVV liegt, sorgt vlotte vkw für den reibungslosen Betrieb der Ladeinfrastruktur. Dazu zählt auch ein Monitoring – tauchen Probleme auf, greifen geschulte Mitarbeiter:innen ein und sorgen für die Fehlerbehebung. „Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern ist auf jeder Ebene konstruktiv. Bisher konnte jede Herausforderung gemeinsam gelöst werden und dadurch auch eine zuverlässige Infrastruktur bereitgestellt werden“, so Philipp Österle von vlotte vkw.
Positive Rückmeldungen der Fahrgäste
Die ersten Monate Betriebserfahrung zeigen, dass E-Busse funktionieren und konventionelle Busse ersetzen können. Und auch die Rückmeldungen der Fahrgäste sind laut Leonard Lechner durchwegs positiv: „Klima- und Umweltschutz sind generell Themen, die in der Vorarlberger Bevölkerung großgeschrieben werden. Neben der besseren CO2-Bilanz ist vor allem auch der ruhigere Einsatz mit fließendem Anfahren und ohne Motorenlärm bei den Fahrgästen und der Bevölkerung beliebt.“
Mit dem Projekt VERDE in die Zukunft
Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass mit dem Einsatz von E-Bussen pro Jahr und Fahrzeug im operativen Betrieb ca. 60.000 kg CO2 eingespart werden kann. „Das heißt in unserem Fall, dass derzeit ca. 900 Tonnen CO2 pro Jahr im Oberen Rheintal sowie 120 Tonnen CO2 pro Jahr im Bregenzerwald eingespart werden können“, führt Leonard Lechner weiter aus. Doch wie soll es in den kommenden Monaten und Jahren weitergehen? „Grundsätzlich verfolgen wir einen pragmatischen Ansatz. Sprich, wir haben vor, zunächst die einfacheren Linienführungen (topo- und geographisch) auf E-Bus-Umläufe umzustellen sowie Dieselbusse zu ersetzen, welche ohnehin ihr kalkulatorisches Abschreibungsende erreichen, auszutauschen. Nach diesem Grundsatz ist eine einfachere Ausrollung möglich und es müssen nicht gleich alle geplanten Busse zugleich beschafft werden. Des Weiteren arbeiten wir in einem Konsortium (Projekt VERDE – Vorarlberger E-Busse für Regionale DEkarbonisierung) zusammen, wo die gesammelte Expertise gemeinsam an einer erfolgreichen Umstellung arbeitet.“
Um künftig in Richtung 100% Emissionsfreiheit beim Vorarlberger ÖPNV zu denken, sind vor allem Know-how und Erfahrung essenziell. Ebenso gilt es, vorausschauend zu arbeiten, weiß Philipp Österle. „Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur planen wir bereits für die Zukunft mit – damit auch künftig E-Busse nachbeschafft und erleichtert in Betrieb genommen werden können.“